Wir laden herzlich ein zum Online-Seminar
WIE DIE CORONA- ZUR KAPITALISMUSKRISE GEWORDEN IST
Entwicklung, Reaktionen, linke Perspektiven
Dreiteiliges Online-Seminar: 13.08; 20.08. und 27.08.2020
Innerhalb weniger Wochen hat sich die Corona-Pandemie zu einer drastischen Wirtschaftskrise entwickelt: Seit März sind weltweit über 100 Millionen Menschen arbeitslos geworden, unzähligen Firmen droht die Pleite. Während der Lockdown in Europa gelockert wird, entfalten sich ihre wirtschaftlichen und sozialen Folgen weiter mit voller Wucht.
Regierungen in aller Welt haben darauf mit Hilfsprogrammen für Unternehmen und Menschen reagiert, die es in diese Größenordnung noch nie gegeben hat. Noch ist nicht ansatzweise absehbar wie schwerwiegend und dauerhaft die Krise der Weltwirtschaft sein wird. Die gesellschaftlichen Kämpfe um die Fragen, wem wie geholfen und wer die Kosten der Krise bezahlen soll, sind aber bereits in vollem Gange. Umso wichtiger ist es, dass nicht nur Expert*innen und Lobbyvertreter*innen die aktuellen Entwicklungen verstehen und eigene Positionen dazu entwickeln können.
Die Veranstaltungsreihe bietet einen Überblick über die Wirtschaftskrise und die Debatten, die sie begleiten. Sie wendet sich insbesondere an Interessierte ohne ökonomisches Expert*innen-Wissen.
Die Veranstaltungen sind als Online-Vorträge mit begleitender Präsentation gestaltet, die die Teilnehmer*innen und ihre Fragen und Interessen einbindet. Es gibt jeweils ca. 50 Minuten Input und 70 Minuten Zeit für Fragen und Diskussion. Interessierte sind eingeladen, an der Reihe teilzunehmen, können aber auch einzelne Veranstaltungen auswählen.
Ablaufplan und Anmeldung unter: https://nds.rosalux.de/news/id/42629
Der Referent Christoph Ernst hat Soziologie, Politik und Politische Ökonomie studiert. Er arbeitet seit 10 Jahren als Bildungsreferent. Schwerpunkte seiner Bildungsarbeit sind die Praxis kapitalistischer Wirtschaft, ökonomische Theorien, Wirtschaftskrisen und alternative Wirtschaftskonzepte.
Die Teilnahmeplätze sind begrenzt. Eine kontinuierliche Teilnahme ist erwünscht.
Die Veranstaltungsreihe findet als Kooperation von Rosa-Luxemburg-Stiftung Niedersachsen und Rosa-Luxemburg-Stiftung Schleswig-Holstein statt.
Mit solidarischen Grüßen
Bärbel Reißmann
Rosa-Luxemburg-Stiftung Niedersachsen | Deisterstraße 9 | 30449 Hannover | Tel. (0511) 2790934 | E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!; return false;" target="_blank">Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! | Web: nds.rosalux.de | Facebook: facebook.com/rosaluxNDS | Twitter: @rls_nds
Gesichtserkennung ist eine massive Gefahr für die Grundrechte, aber eine Debatte über ihren Einsatz gibt es in Deutschland und Europa nicht. Anders in den USA.
In unserer Zeit erscheinen gänzlich neue Technologien am Horizont der Geschichte, die von der Revolution der Gentechnik bis zur sogenannten „künstlichen Intelligenz“ reichen. Einerseits erscheint die Entwicklung der Technik unausweichlich. Andererseits weist die technische Revolution, der wir speziell heute gegenüberstehen, Merkmale auf, die das Selbstverständnis unserer Zivilisation mehr noch als vorangegangene technologische Umbrüche herausfordern. Bringt eine Naturwissenschaft, die die Freiheit des Menschen leugnet, am Ende mit Notwendigkeit eine Technologie der unfreien Welt hervor?
HAUKE RITZ, 6. Juli 2020, 1 Kommentar
Skandale wie Sand am Meer: Großes BaFin-Gewinnspiel endet mit 71 eingereichten Skandalen
Sven Giegold, Mitglied der GRÜNEN/EFA-Fraktion im Europaparlament und Sprecher der Europagruppe GRÜNE hat ein pfiffiges Geweinnspiel gestartet: Bürger tragen zusammen, welche Finanzskandale die BaFin nicht aufgedeckt hat. Gezählt werden alle Skandale von 2007 bis heute, bei denen ein Schaden von mindestens 1 Million Euro für Investoren, Geschäftspartner oder Steuerzahlerinnen entstanden ist.
Neues von "aufstehen" !
Eine Krise kann eine Chance für einen Neuanfang sein. Hat die Regierung die Zeichen der Zeit verstanden? Sie schnürt massive Konjunkturpakete - doch wem nützen sie? Der Staat bietet der Lufthansa 9 Mrd. Euro Steuergelder an, während der Konzern gleichzeitig 26.000 Arbeitsplätze streichen will. Großkonzerne wie VW und BMW beantragen Kurzarbeit, zahlen ihren Aktionären aber trotzdem Dividenden im Milliardenbereich aus. Mehrwertsteuersenkungen, um damit Amazon & Co. zu subventionieren - ist das gerecht? Und was kam nach dem Applaus für das chronisch überarbeitete aber unterbezahlte Personal in Pflegeberufen, Supermärkten oder Reinigungsdiensten? Nachdem sie die Krisenarbeit für uns geleistet haben, wurden ihre eigenen Arbeitsverhältnisse schnell wieder vergessen.
Profitgier hat im Gesundheitswesen nichts zu suchen!
Wir finden, es braucht mehr öffentliche Investitionen, mehr gezielte Hilfen für alle, die wirklich systemrelevant sind: für Angestellte, Selbständige, kleine Unternehmen und Familien. Statt die Lasten der Krise auf ihren Schultern abzuladen, brauchen wir einen neuen Lastenausgleich. Das Geld zur Finanzierung der Krise ist da, es liegt nur in den falschen Händen. Die neusten (und bisher genausten) Daten des DIW offenbaren, dass die Ungleichheit in Deutschland noch größer ist, als bisher angenommen. Den reichsten zehn Prozent gehören gut zwei Drittel des Vermögens!
Es ist Zeit, mit der Umverteilung zu beginnen! Die Schlüssel dafür liegen in einer gerechteren Eigentumsstruktur für große Unternehmen sowie einem gerechteren Steuersystem: Der Reichtum der Wenigen, der auf der Arbeit der Vielen beruht, soll zum Wohlstand der Vielen werden.
Lies dazu und über die Notwendigkeit von Aufstehen ein Interview mit Sahra Wagenknecht hier:
https://www.sahra-wagenknecht.de/de/article/2969.immer-tiefere-spaltung.html
Es sieht aber nicht danach aus, dass wir den Neuanfang den Parteien überlassen können. Deswegen ist Aufstehen die Bewegung, die für eine radikal soziale Gesellschaft auf die Straße geht.
Und zwar überall in Deutschland - mehrere hundert Antworten auf unsere Frage nach aktiven Basisgruppen haben gezeigt, wie lebendig unsere Bewegung ist. Wir konnten großartige Gespräche führen mit Aktivisten von Lübeck bis Würzburg, aus Essen, Rostock, Düsseldorf, Magdeburg und vielen mehr! Die Basisgruppen und das Engagement vieler Einzelner haben uns umgehauen mit ihrem unermüdlichen Elan, ihren kreativen Aktionen und ihrem Herzblut. Tausend Dank an alle!
Diese Aktivitäten unserer Bewegung sollen zukünftig für alle sichtbar sein. Deswegen gibt es ab jetzt auf www.aufstehen.de die neue Rubrik "Aktuelles aus den Gruppen", unter der Ihr mehr über neue Aktionen direkt von der Aufstehen-Basis erfahren könnt - und über Möglichkeiten mitzumachen. Schaut unbedingt mal vorbei! Direkt zur Kategorie:
https://aufstehen.de/web/aktuelles-aus-den-gruppen/
„Es gibt nicht nur eine Achse von Wirecard zur ÖVP und FPÖ nach Österreich, sondern auch eine Achse Wirecard-CSU-Bayern. Überall, wo mit Hochstapelei Geld zu verdienen ist, ist Guttenberg nicht weit. Er ist der Felix Krull der deutschen Politik“, erklärt Fabio De Masi, stellvertretender Vorsitzender der Fraktion DIE LINKE, angesichts der Enthüllungen über den Lobbyismus des ehemaligen Bundeswirtschaftsministers Karl-Theodor zu Guttenberg für das China-Geschäft der Wirecard AG und die politische Dimension des Börsenskandals. De Masi weiter:
„Demokratie ist eine Errungenschaft im besten Sinn des Wortes, und sie muss in jeder Epoche neu errungen, ausgebaut und gegen Angriffe verteidigt werden. Selbst wenn es heute um nichts anderes ginge, als sich ihrem Verfall entgegenzustemmen, ihn für einige Zeit aufzuhalten oder nur zu verlangsamen, dann wäre dieser Versuch jede Anstrengung wert.“ Wie das Prinzip „Alle Gewalt geht vom Volk aus“ schrittweise ausgehebelt wird. Und was uns trotzdem hoffen lässt.
Roland Rottenfußer
Rentenschwindsucht durch die nachgelagerte Besteuerung Die gesetzliche Rente in Deutschland hat die Schwindsucht. Ein Grund dafür ist die zunehmende Besteuerung der Renten. Jahr für Jahr steigt die Steuerbelastung. Für Neurentner schneller als für Bestandsrentner. Das Ganze ist schwer zu durchblicken und deshalb ist es umso leichter, einen Mantel des Schweigens darüber zu legen. (Der erste Schwindsuchtsfaktor, die Formel für die …
Michigan: Repräsentantenhaus verabschiedet Microchipping-Gesetz
Die Abgeordneten des Repräsentantenhauses des US-Bundesstaats Michigan haben einen kontrovers diskutierten Gesetzentwurf verabschiedet, in dessen Zuge es Einwohnern des Bundesstaats fortan erlaubt wäre, sich auf freiwilliger Basis einen Chip einpflanzen zu lassen…
Mit dem pauschal diffamierenden Gebrauch des Wortes „Verschwörungstheorie“ haben alle, die den politischen Status Quo verteidigen wollen, einen PR-Hit gelandet. Man braucht den Begriff nur gegen einen Gegner ins Feld führen — schon gilt er als gebrandmarkt, und für alle anderen erübrigt sich eine sachliche Auseinandersetzungen mit besagten Theorien. Es geht im Kern um eine nicht-öffentliche politische Agenda, über die alle Nicht-Eingeweihten zunächst nur spekulieren und zu der sie Indizien zusammentragen können. Man braucht nicht weit in der Geschichte zurückgehen, um ein Beispiel für eine solche Agenda zu finden. Die Forderung „Impfung für alle“ ist Realität. Das Mediengeklingel, mit dem dieser Plan in den Köpfen der Menschen verankert und mit dem „zögerliche“ Zeitgenossen bekehrt werden sollen, ist es auch. EU-Dokumente zeigen, was wirklich dahinter steckt.
weiter...
8. 03. 2020 | Helge Peukert, Ökonomieprofessor in Siegen, wundert sich, dass massenhaft Unternehmen klimaneutral werden, obwohl die Autos immer mehr und größer werden und die Gewinne weiter sprudeln. Ist es so leicht und billig, klimaneutral zu werden? Er macht die Probe aufs Exempel. Ein Gastbeitrag. …
Ich habe diesen Beitrag wirklich nachvollzogen! Zugegebenermaßen war die Eingabe der Daten oftmals geschätzt; heraus kamen ca. 36 t CO2. Für 250 US-Dollar, die ich in ein Projekt investiere, kann ich mir absolute Klimaneutralität bescheinigen lassen....
Wenn also Firmen das auch können, ist die Werbung mit diesem Zertifikat für mich das was auch der Autor annimmt, ein Bluff, der von den Vereinten Nationen positiv zertifiziert wird!
Sehr geehrter Herr Finanzminister Olaf Scholz,
binnen einer Woche ist der Zahlungsdienstleister Wirecard vom Dax-Hoffnungsträger zum Insolvenzfall verkommen. Von einem Viertel der ausgewiesenen Bilanzsumme – 1,9 Milliarden Euro – fehlt jede Spur, womöglich haben die Gelder nie existiert.
Die Ihnen unterstellte Finanzaufsicht BaFin ging Hinweisen nicht ausreichend
weiterlesen und zur Petition...
Warum ein gesetzlich abgesicherter Naturschutz und bessere Arbeitsbedingungen kein Ende der Ausbeutung von Mensch und Natur bedeuten, diskutiert Patrick Viol in seinem Kommentar.
Der Verlust der Artenvielfalt auf der einen Seite und die miesen Arbeitsbedingungen in der Fleischindustrie auf der anderen haben etwas gemeinsam: Sie sind Resultate unserer Produktionsweise, die nicht auf der Befriedigung menschlicher Bedürfnisse (von tierischen braucht man gar nicht reden), sondern auf der Anhäufung von Mehrwert durch Konkurrenz und Produktivkraftsteigerung basiert. Die Landwirtschaft auf der einen und die Fleischindustrie auf der anderen Seite arbeiten daher innerhalb eines Rahmens, der ihnen abverlangt - sofern sie nicht untergehen wollen -, aus den gegebenen rechtlichen Bedingungen so viel wie möglich rauszuholen. Intensive Flächennutzung und „Effizienz steigernde“ Arbeitsbedingungen, das heißt: Die größtmögliche Ausbeutung der Natur wie der Arbeitskräfte ist der alltägliche Arbeitsmodus. Der hat Folgen, langfristige und immer wieder ganz unmittelbare. Der Bericht der Lage zur Natur macht auf die langfristigen aufmerksam: das Artensterben. Das wiederum andere, noch nicht abschätzbare Folgen zeitigen wird. Und der durch den Zwang zur Ausbeutung der Arbeitskräfte bedingte mangelhafte Arbeitsschutz führte in großen Schlachtbetrieben nun unmittelbar zu massenhaften Ansteckungen mit Covid-19. Von denen man nur hoffen kann, dass sie nicht zu schweren Krankheitsverläufen führen.
Gegen das Artensterben wird jetzt ein Volksbegehren auf den Weg gebracht, um den Naturschutz gesetzlich zu verankern. Das zu tun, ist vernünftig, bleibt aber selbst eine kurzfristige Maßnahme. Es wird dadurch nicht das ausbeuterische Verhältnis zur Natur insgesamt verändert. Im Grunde handelt es sich dabei lediglich um ein erweitertes und verbessertes Folgenmanagment unserer für die Artenvielfalt schädlichen Produktionsweise. Das macht lediglich die Beherrschung der lebendigen Natur weniger ruinös, während es darum ginge, das Verhältnis zwischen Mensch und Natur vernünftig zu gestalten. Das heißt, sich auf Natur nicht mehr bloß instrumentell zu beziehen: Ohne Angst vor ihr gut von ihr leben zu können, ohne sie zu brechen. Dazu bedürfte es aber freier, d. h. nicht ausgebeuteter Menschen. Die aber werden nicht dadurch frei, dass man bloß bessere Arbeitsbedingungen schafft, wie beispielsweise mit dem Verbot für Werkverträge und Leiharbeit in der Fleischindustrie. Dadurch endet nicht die Ausbeutung der Arbeitskräfte. Dass Bundesarbeitsminister Heil glaubt, er betriebe mit dem Verbot eine Null-Toleranz-Politik gegenüber Ausbeutung, verrät nur die sozialdemokratische Verkürzung seines Begriffs von Ausbeutung. Es ist wie beim Naturschutz: Ein besserer Arbeitsschutz ist zwar dringend notwendig, beendet aber keineswegs die Ausbeutung von Menschen, er gestaltet sie nur angenehmer. Ausbeutung erschöpft sich eben nicht darin, dass man schlechten Arbeitsbedingungen ausgesetzt ist. Sie liegt prinzipiell darin, dass die natürliche Fähigkeit der Menschen, mehr zu arbeiten, als sie für ihre Reproduktion benötigen, vollends in die Akkumulation von Mehrwert eingespeist wird. Ausbeutung ist, dass sich die potenziell frei verfügbare Zeit der Menschen durch die absolute Inanspruchnahme ihrer natürlichen wie gesellschaftlich gesteigerten Fähigkeit in Mehrarbeit verkehrt und ihnen dadurch eine freie Gestaltung der Welt unmöglich ist. Das heißt: Erst wenn die Menschen ihre Produktion so gestalten, dass ihnen das größtmögliche Quantum freier Zeit zukäme, dann könnte auch die lebendige Natur durchatmen.
Osterholzer Anzeiger 22. Mai 2020
Veröffentlichung erfolgt mit freundlicher Genehmigung des Redakteurs, Herrn Patrick Viol